+ Ukraine-Krieg im Newsblog + | Putin kündigt Reaktion zu Uran-Munition für Ukraine an

Tag 391 seit Kriegsbeginn: Die Ukraine hat Ziele auf der Krim mit Drohnen angegriffen. Und Xi ist zu Besuch in Moskau. Alle Infos im Newsblog.
Das Wichtigste im Überblick
Putin kündigt Reaktion zu britischer Uran-Munition für Ukraine an
2.55 Uhr: Russland hat sich erbost über britische Pläne geäußert, der angegriffenen Ukraine durchschlagskräftigere Munition aus abgereichertem Uran zu liefern. “Ich möchte anmerken, dass Russland gezwungen sein wird, entsprechend zu reagieren, wenn all dies passiert”, sagte Putin nach einem Treffen mit dem chinesischen Staats- und Parteichef Xi Jinping in Moskau. Auch Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu drohte: “Natürlich hat Russland eine Antwort parat.”
Am Montag hatte die britische Regierung mitgeteilt, dass sie zusätzlich zu den bereits versprochenen Kampfpanzern vom Typ Challenger 2 der Ukraine auch Munition liefern werde. Dazu gehöre panzerbrechende Munition aus abgereichertem Uran, hieß es in einer Antwort von Verteidigungsstaatssekretärin Annabel Goldie auf eine Frage im Oberhaus. “Solche Geschosse sind sehr effektiv, um moderne Panzer und gepanzerte Fahrzeuge zu bezwingen”, betonte Goldie. Putin behauptete, es handele sich um “Waffen mit einer nuklearen Komponente”.
Ukraine: Angriff auf Krim Teil eines Plans
2.45 Uhr: Bei Explosionen in der Stadt Dschankoj im Norden der besetzten Krim am Montag soll auch eine wichtige Eisenbahnstation beschädigt worden sein. Zunächst hatte es von ukrainischer Seite geheißen, dass russische Marschflugkörper zerstört worden seien. Jetzt berichtete Natalia Gumenjuk, Leiterin des Pressezentrum der Südverteidigungskräfte auf Radio Svoboda, dass auch der Bahnhof in Mitleidenschaft gezogen worden sei. Der Bahnhof sei nach ihren Informationen derzeit nicht in Betrieb. Sie kündigte an, dass man die Reparaturbemühungen verfolge und im “Bereich der Feuerkontrolle” die Arbeit fortgesetzt werde, dass diese vergeblich sein würden. Sie betonte, dass dieser Angriff “eines der Elemente des Plans ist, der aktiven Aktionen vorausgeht”.
IWF und Ukraine einigen sich auf neues Finanzierungspaket
23.30 Uhr: Die Ukraine und seine internationalen Geldgeber haben die Weichen für ein neues Finanzierungspaket in Milliardenhöhe gestellt. Das vom IWF in Aussicht gestellte Kreditprogramm soll dem vom Russland angegriffenen Land Zugang zu 15,6 Milliarden US-Dollar (rund 14,5 Milliarden Euro) gewähren, wie der Internationale Währungsfonds mit Sitz in Washington am Dienstag mitteilte. Die Vereinbarung auf technischer Ebene (ein sogenanntes Staff Level Agreement) muss noch vom Exekutivdirektorium genehmigt werden. Die Prüfung erfolge voraussichtlich in den kommenden Wochen, hieß es.
Stoltenberg plant Nato-Sitzung gegen Widerstand Ungarns
23.01 Uhr: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg will erstmals seit 2017 wieder eine Sitzung der Nato-Ukraine-Kommission auf Ministerebene einberufen – offensichtlich gegen den Willen Ungarns. Er respektiere Punkte, die Ungarn bezüglich des Minderheitenschutzes in der Ukraine vorgebracht habe und versuche immer Einigkeit herzustellen, erklärte Stoltenberg am Dienstag in Brüssel. Wenn es keine Einigkeit gebe, habe er aber letztlich das Vorrecht, solche Sitzungen einzuberufen und davon mache er nun Gebrauch. Die Nato-Ukraine-Kommission sei eine Plattform, um Unterstützung für die Ukraine zu demonstrieren, sagte Stoltenberg.
Das erste neue Treffen der Nato-Ukraine-Kommission auf Ministerebene soll nach Angaben des Norwegers im April am Rande eines regulären Nato-Außenministertreffens in Brüssel organisiert werden. Möglich ist, dass es dann im Juli am Rande des Nato-Gipfels in Litauens Hauptstadt Vilnius auch zu einem Treffen der Staats- und Regierungschefs der Bündnisstaaten mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj kommt. “Ich habe klar gemacht, dass ich Selenskyj zum Gipfel einladen werde”, sagte Stoltenberg am Dienstag.
Großbritannien will Munition mit abgereichertem Uran liefern – Russland warnt
17.37 Uhr: Russland verurteilt einen britischen Plan, der Ukraine Munition mit abgereichertem Uran zur Verfügung zu stellen. Eine Sprecherin des Ministeriums sagte, derartige Munition sei krebserregend und belaste die Umwelt. Russlands Präsident Putin sagte: “Ich möchte anmerken, dass Russland gezwungen sein wird, entsprechend zu reagieren, wenn all dies passiert.”
Hintergrund ist eine Aussage der konservativen britischen Abgeordneten und Staatssekretärin im Verteidigungsministerium, Annabel Goldie. Sie erklärte am Montag als Antwort auf eine Frage im Oberhaus, derartige Munition werde zusammen mit Challenger-2-Panzern an die Ukraine überstellt. Sie sei “sehr wirksam bei der Bekämpfung moderner Panzer und gepanzerter Fahrzeuge”. Abgereichertes Uran erhöht die Durchschlagskraft von panzerbrechenden Waffen und kam etwa in den Golfkriegen zum Einsatz. Die genauen Folgen für Mensch und Umwelt sind umstritten.
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